
Keine Liebe, keine Geborgenheit und kein Schutz. Das, was für uns selbstverständlich ist, ist für die Familie und für die Menschen, die in Slums und ähnlich armen Verhältnissen leben, alles andere als selbstverständlich. Es ist ein Kampf um das Überleben. Kaum vorzustellen, nichts zu essen zu haben oder keine Spielsachen, Zeichentrickserien, zärtlichen Umarmungen der Eltern, Sicherheit und Liebe zu erfahren. Es bedeutet so viel mehr in völliger Armut isoliert von der restlichen Gesellschaft zu leben. Die Kinder können nicht in die Schule gehen, weil sie bereits in jungen Jahren ihre Eltern unterstützen müssen. Von einer schönen Kindheit träumen solche Kinder. Gemeinsames Essen mit der ganzen Familie, ein eigenes Zimmer voller Spielsachen, Spielkonsolen, ein voller Kühlschrank, Süßigkeiten, Familienurlaube und vieles mehr, bleibt für diese Kinder ein Traum. Da die Eltern von Zain kein Geld haben, ernähren sie sich hauptsächlich von Zucker und Wasser. Hunger, Streitereien und Elend stellen den Tagesablauf der Familie dar. Die libanesische Regisseurin Nadine Labaki zeigt die Slums von Beirut so wie sie sind.
Kinder laufen durch triste Straßen und betteln, Kriminalität, Verzweiflung, Menschen, die sich in einer Ausweglosigkeit befinden und vollkommen verwahrlosen.
Nachdem die Eltern, Zains Schwester an einen deutlich älteren Ladenbesitzer verkaufen, läuft er davon. Wie können seine Eltern das tun? Er versucht sie davon abzuhalten, scheitert aber. Lieben sie ihn und seine Schwester nicht? Fragen, die sich Zain stellt und nicht nachvollziehen kann. Alleine kämpft er sich durch die Armenviertel der Stadt und lernt eine junge Mutter aus Äthiopien kennen, die ihn schließlich aufnimmt. Während sie arbeiten geht, kümmert er sich um ihren kleinen Sohn Yonas, den die Mutter bislang mit zur Arbeit nahm und versteckte. Sie selber hätte als Ausländerin mit Kind kaum Chancen auf ein Bleibe- und Arbeitsrecht.